Arbeitsschwerpunkte des KulturforumsDas Österreichische Kulturforum Bukarest versteht sich als Servicestelle für Kultur- und Wissenschaftsprojekte österreichischer Akteure in Rumänien, die in Abstimmung mit den Grundlagen, Schwerpunkten und Programmen der kulturellen Auslandsbeziehungen des BMEIA Einzelprojekte planen, aber auch Kontakte und Netzwerke aufbauen wollen.
Einen starken Akzent legt das ÖKF Bukarest auf die Interaktion mit der lokalen Zivilgesellschaft, besonders in Zusammenhang mit Aktivitäten, die die soziale Inklusion fördern. Thematisch ergeben sich daraus folgende Schwerpunkte: Interethnische Beziehungen, Gleichstellung der Geschlechter, LGBTQ-Gleichstellung, Folgen der (Arbeits) Migration, Partizipation an der digitalen Gesellschaft sowie Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Die Zusammenarbeit des ÖKF Bukarest mit verschiedenen Akteuren beschränkt sich dementsprechend nicht nur auf die wichtigen institutionellen Partner vor Ort, sondern umfasst auch und vor allem relevante Vertreter_innen der unabhängigen Kunst- und Kulturszene in Rumänien.
Das gemeinsame kulturelle Erbe mit verschiedenen Regionen Rumäniens und die sich aus diesem historischen Kontext ergebenden kulturellen Berührungspunkte, wie z.B. die Pflege der Minderheitensprache Deutsch, sind ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit des ÖKF Bukarest.
Methodisch und strukturell fördert das ÖKF Bukarest durch die Auswahl seiner Projekte den interkulturellen Dialog zwischen Österreich und Rumänien, da die Interaktion österreichischer Akteure mit ihren rumänischen Pendants einen wesentlichen Bestandteil der Projekte ausmacht, um einen dialektischen Prozess zwischen den Kulturen zu initiieren.
Message an die Bewerber*innen der AusschreibungBei der Umsetzung ihrer Projekte sollten die an der Ausschreibung teilnehmenden österreichischen Künstler_innen berücksichtigen, dass die rumänische zeitgenössische Kunst im Wesentlichen eine experimentelle ist und eine Präferenz für Installation, Videokunst, Malerei, Grafikdesign, Performance und Konzeptkunst hat. Sehr gut vernetzt mit den neuesten internationalen Trends und Kunsttheorien haben rumänische Künstler_innen eine eigene Stimme in Europa entwickelt und sind auf den wichtigsten Veranstaltungen (Ausstellungen, Messen) der zeitgenössischen Kunst in Europa präsent. Im Hinblick auf das Thema der Ausstellung darf darauf hingewiesen werden, dass Rumänien eines der Länder mit der größten Biodiversität in Europa ist. Die Donau wird im Zuge der EU Strategie für den Donauraum als Kulturpfad wiederentdeckt und infrastrukturell aufgewertet. Der große Reichtum an atemberaubenden Naturlandschaften mag als zusätzlicher Impuls für das kreative Schaffen im Rahmen der Ausschreibung „ON THE ROAD AGAIN“ dienen.
Notiz zur Örtlichkeit (eigene Veranstaltungsräume; Partnerinstitution)
Da das ÖKF Bukarest über keine eigenen Veranstaltungsräume verfügt, arbeitet es mit einigen der renommiertesten Museen (öffentlichen und privaten), Kunstgalerien und Stiftungen des Landes zusammen. Für die Ausschreibung „ON THE ROAD AGAIN“ hat das ÖKF Bukarest die
Art Encounters Foundation (AEF) aus Temeswar als Partner ausgewählt. Als einflussreiche und renommierte Kunststiftung wird seit 2015 "Art Encounters", die größte Biennale für zeitgenössische Kunst in Rumänien und eine der wichtigsten in Mittel- und Osteuropa, organisiert. Die Stiftung arbeitet eng mit den bekanntesten europäischen Museen und Sammlungen zusammen und ist immer wieder an der Gestaltung von internationalen Ausstellungen beteiligt. Gleichzeitig ist die AEF einer der Hauptakteure in der Organisation und im Programm der Europäischen Kulturhauptstadt Temeswar 2023. Unter diesem Gesichtspunkt kann ein gemeinsames Kunstwerk von österreichischen und rumänischen Künstler_innen von einem außergewöhnlichen Ausstellungskontext und einer erhöhten nationalen und internationalen Sichtbarkeit profitieren.
Achtung – Bitte zu berücksichtigen Bei der Arbeit mit rumänischen Künstler_innen sollten die österreichischen Gäste auf einen intensiven, persönlichen Kontakt mit den Adressaten des Projekts, dem lokalen Publikum, bestehen, um möglichst viele Verbindungen zu dessen Lebenswirklichkeit herzustellen. Immer wieder wird der Vorwurf seitens des rumänischen Publikums gegenüber der Kunstszene laut, dass sich diese von den Anliegen des Publikums entferne, zu abstrakt vorgehe und dadurch an lokaler Relevanz verliere. Dokumentationsbesuche der österreichischen Künstler_innen werden daher dringend empfohlen!